Letztes Jahr im August outete ich auf meinem alten Blog, warum ich begonnen hatte nur noch für Männer zu schreiben.
Es war ein großer Schritt aus meiner Komfortzone so offen darüber zu schreiben.
Das Feedback war krass.
In den Tagen darauf bekam ich so viele E-Mails und private Nachrichten von Männern, die ähnliche Erfahrungen gemacht haben oder gerade vor der gleichen Herausforderung stehen.
Gestern habe ich einen Auszug aus diesem Artikel auf LinkedIn geteilt und das Feedback war erneut heftig.
Ich habe den halben Tag in meinem Messenger auf LinkedIn verbracht und mit anderen Männern geschrieben.
Daher habe ich mich dazu entschlossen, diesen Text auch hier noch einmal zu veröffentlichen, weil er scheinbar einen Nerv trifft und mehr Männer davon lesen sollten.
Vor allem die Männer, die glauben, sie wären mit ihrer Herausforderung allein.
--- Mitte September 2020 wollte ich die Beziehung zu meiner Traumfrau beenden. Es war nicht das erste Mal.
Wir waren wieder einmal an einem Punkt, an dem alles cool war und doch etwas fehlte.
Normalerweise vertragen wir uns nach einem Krach relativ schnell.
Diesmal war es anders.
Die gesamte Situation hat mich komplett angepisst.
Vor allem die Tatsache, dass es sich wie das hundertste Déjà-vu anfühlte.
Ich wusste genau, dass sich die Wogen wieder glätten.
Aber ich hatte keinen Bock, dass sich gleichen Wogen zum hundertsten Mal glätten.
Ich wollte wissen, was diese Wogen immer und immer wieder auslöste.
Aus fast allen schwierigen Situationen, die ich bis dahin erleben durfte, habe ich gelernt.
Ich habe mich damit beschäftigt, habe sie verstanden und danach bestimmte Dinge in meinem Leben verändert.
In jedem Lebensbereich gab es Progress.
Aber hier fehlte mir aus einem unbekannten Grund der Zugang.
Nicht zu wissen, was fehlt, obwohl alles cool ist, hat die Situation von Tag zu Tag verstärkt.
Meine Partnerin hat mehr und mehr gelitten und ich war mehr und mehr gefrustet.
Bis zu dem Punkt, an dem mir eine Trennung als beste oder einzige Lösung erschien.
Meine gescheitere Ehe saß mit im Nacken und ich wollte das Ganze nicht wiederholen.
Die ganze Zeit über war mir klar, dass ich das fehlende Puzzleteil bei mir suchen musste.
An diesem Tag traf ich die Entscheidung, genau hinzuschauen.
Da, wo es wehtut.
Wo ich in der Vergangenheit nie hinschauen wollte.
Rückblickend war die Antwort eindeutig.
Alle Antworten, Situationen und Zeichen zusammengefasst ergaben eine klare Message.
„Beschäftige dich mit der Beziehung zu dir als Mann.“
Und das ergab komplett Sinn.
Es war der Bereich, den ich bis dahin nicht sehen wollte, der einen großen positiven Unterschied in meinem Leben bewirken konnte.
Es war das fehlende Puzzleteil.
Seid diesem Tag, krieche ich in den Kaninchenbau und sammle fleißig Erfahrungen und Wissen.
Und ich teile es.
Denn ich bin keine Schneeflocke.
Es gibt viele Männer, die noch nicht hinschauen und das möchte ich ändern.
P.S. Die Beziehung zu meiner Traumfrau hat heute eine Qualität und Tiefe, die ich mir nie hätte erträumen können.
Es lohnt sich, genau hinzuschauen.
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